Spanien 2024
Ich wollte meine Tochter besuchen, die derzeit Work and Travel in Spanien macht. Gesagt, getan, Flug gebucht und los.
Ich führ schon einen Tag eher los in Richtung Berlin, da ich mir am Flugtag das frühe Aufstehen und die zweistündige Anreise sparen wollte. Ich fuhr kurz vor Berlin auf einen Campingplatz. Eigentlich war ich unschlüssig, ob ich mich einfach irgendwo an den See stellen soll oder das Geld für den Campingplatz bezahle und damit ein paar Annehmlichkeiten wie eine Dusche habe. Die Wahl fiel aulso auf die Dusche. Ich würde am Flugtag lange unterwegs sein und es fühlt sich einfach besser an, frisch geduscht zu starten. Es war sehr warm und feucht an dem Tag. Ich entschied mich dagegen, das Zelt aufzubauen und wollte im Auto schlafen, da ich kein nasses Zelt eine Woche im Auto liegen haben wollte. Abends ging ich an den See und genoss das Rufen des Kuckucks, welcher Kindheitserinnerungen weckte. Im Harz wo ich wohne, hört man ihn nur sehr selten.
Tag 2
Nach einer verschwitzten Nacht im Auto stand ich um 06.00 Uhr auf und wollte zu den Duschen gehen, eine Duschmarke hatte ich mir am Abend zuvor schon besorgt. Aber die Duschen waren verschlossen!!! Nirgendwo gab es einen Hinweis warum und wann sie geöffnet werden würden. Jetzt war ich sauer. Das war doch der Grund gewesen, warum ich eigentlich auf einen Campingplatz gefahren bin!
Ich putzte mir also nur kurz am Waschbecken die Zähne und beschloss dann mir den Wasserkontakt im See zu holen. Und es war herrlich. Die Dusche war schnell vergessen und ich genoss das Bad im See. Danach machte ich mir kurz noch einen Kaffee und dann ging es los Richtung Flughafen.
Mein Auto wollte ich im Treptower Park stehen lassen und dann mit der S-Bahn zum Flughafen fahren. Alles klappte wunderbar, auch den leeren Tank konnte ich unkompliziert in Treptow noch an einer Tankstelle füllen.
Auch im Flughafen dann klappte alles reibungslos. Ich ging durch die Sicherheitskontrolle und dann Richtung Gate. Ein bisschen Sorge machte mir mein voller Rucksack, denn er lag leicht über die vorgegebenen Maße.
Eine gute halbe Stunde vor Abflug beschloss ich noch einmal zur Toilette zu gehen und das Gate aufzusuchen. Aber dieses war menschenleer. Das kam mir nun doch etwas komisch vor, also schaute ich noch einmal auf die Anzeigetafel und ja…., hier stand eindeutig A und nicht B vor der Gatenummer. Ich war also im falschen Terminalabschnitt. Naja, dachte ich, ich habe ja noch eine halbe Stunde Zeit und machte mich gemütlich auf den Weg. Dann rannte eine Frau an mir vorbei in meine Richtung und ich wunderte mich, dass sie es so eilig hatte. Doch dann schoss mir ein sehr logischer Gedanke in den Kopf (Ich gebe zu, reichlich spät.) Der Abflug ist in einer halben Stunde, das Boarding aber sicher schon im Gange. Also nahm ich jetzt auch die Beine in die Hand und rannte hinter der Frau hinterher. Ich erreichte dann etwas außer Atem die Schlange und kam Gott sei Dank auch noch rechtzeitig.
Mein Rucksack schien keine Probleme zu machen. Ich nahm meinen Platz am Fenster ein und war erst einmal froh, diesen Teil geschafft zu haben. Dann gab es eine Durchsage, dass der Flug sich über eine Stunde verspäten würde. Na toll, ich würde es also auf keinen Fall schaffen, den Leihwagen pünktlich abzuholen. Also rief ich hektisch Maja an, dass sie versucht, den Leifwagenanbieter zu erreichen und einen neuen Abhohltermin mit denen ausmacht. Zeitgleich versuchte iches bei Check24, über welche ich das Auto gemietet hatte. Der Mitarbeiter machte mir auch gleich Angst, dass ich selbst bei geringfügiger Verspätung kein Anrecht auf das Auto habe. Glücklicherweise erhielt ich sowohl von Maja als auch von diesem Mitarbeite dann die Entwarnung. Ich habe 6 h Zeit, das Auto abzuholen. Okay, mir fiel ein Stein vom Herzen.
Nach der Landung ging ich dann zum Shuttle und fuhr ins andere Terminal und konnte nach kurzem Rumfragen auch den Leihwagenanbieter finden. Hier lief auch alles erstaunlich glatt. Keine Wartezeit oder Diskussion zwecks Versicherung oder Ähnliches, wie es die Bewertungen eigentlich erwarten ließen. Mich erwarte ein super Auto. Es war ein SUV Tivoli anstatt ein Ford Fiesta und er war nagelneu. Das hatte ich eigentlich nicht erwartet. Soweit war ich also sehr positiv überrascht. Hier bemerkte ich aber, dass ich meine Brille verloren hatte. Zuletzt hatte ich sie im Flieger. Na toll, aber darum konnte ich mich nun nicht mehr kümmern, da ich nun ja auch noch eine 6-stündige Autofahrt nach Altena vor mir hatte.
Die Fahrt verlief echt super, die Autobahn war gut zu fahren. Sie war nicht so voll und es gab ein Tempolimit von 120 km/h, was wirklich entspannt war.
Als ich Maja endlich erreichte, fing es dann schon zu dämmern an und wir fielen uns erleichtert in die Arme. Es war so schön, sie nach der langen Zeit wieder zu haben. Sie stellte mich dann Anna, der Besitzerin dieser Orangenfarm, auf der Maja die letzten zwei Wochen arbeitete und den anderen Freiwilligen vor.
Da in Altena an diesem Abend gerade ein Fest stattfand, beschlossen wir noch in die Stadt zu fahren und dort den Abend noch ein wenig zu feiern. Leider war mir gar nicht mehr zum Feiern zu Mute und so setzten wir uns auf die Dachterrasse einer Bar und genossen bei etwas zum Trinken den Trubel und die Musik. Gegen Mitternacht dann musste ich aber leider wirklich in mein Bett und wir fuhren zu zweit zurück und bezogen unser Zelt auf der Farm. Ich bin sofort eingeschlafen.
Tag 3
Morgens um 5.00 Uhr begann dann ein Hahn zu krähen. Im Minutentackt! Eine halbe Stunde! Dann endlich war er still. Leider befand ich mich kaum wieder im Schlummerland, da ging es von vorne los. Er hatte gerade mal zwanzig Minuten Pause eingelegt. Okay die Nacht war kurz, aber ich fühlte mich trotzdem erholt und so begannen wir den Tag mit einem kleinen Frühstück und fuhren anschließend ans Meer um ein Bad zu nehmen. Der Strand in Altena besteht aus großen Kieselsteinen. Hier ohne Badeschuhe zu laufen ist eine ordentliche Herausforderung. Aber das Wasser ist dafür glasklar und wir genossen das Wasser und den noch menschenleeren Strand.
Gegen 11.00 Uhr fuhren wir wieder zur Farm. Wir hatten alle gemeinsam beschlossen einen Ausflug zu den Wasserfällen Fonts de l‘Algar zu unternehmen. Das War ein sehr schöner Flusslauf, der viele Bassins und Wasserfälle bildete mit klarem Wasser in dem überall gebadet werden konnte. Leider waren sehr viele Menschen dort und es ist ein wenig als Touristenattraktion ausgebaut, also nicht mehr so sehr naturbelassen, wie man es sich wünschen mag. Trotz allem haben wir dort auf den warmen Steinen liegend mit dem Rauschen der Wasserfälle einen schönen Tag verbracht.
Leider mussten Maja und ich dann irgendwann zum Aufbruch drängen, da wir heute Abend noch unser nächstes Airbnb erreichen wollten. Sehr schade war, dass wir in der Vorplanung nicht wussten, dass heute hier in ganz Spanien die Sommersonnenwende San Juan (Johannisnacht) gefeiert wurde. Besonders an der Küste wurden wohl große Feuer angezündet und gefeiert. Dabei wurden Wünsche oder Sachen, die man vergessen möchte auf Zettel geschrieben und darin verbrannt. Dies konnten wir nun heute nicht miterleben.
Wir fuhren also landeinwärts nach Casas de Jordán in der Provinz Alicante. Es war recht dünn besiedelt dort und wir waren gespannt auf unsere Unterkunft. Am Ende eines Weges fanden wir einen großen Pferdehof und die Besitzerin Astrid öffnete uns fließend deutschsprechend die Tür. Sie erklärte uns, dass es sich hier mehr oder weniger um einen Gnadenhof für Pferde handelte.
Wir wollten eigentlich noch in ein Restaurant zum Essen gehen, aber als wir sie danach fragten, wurden wir kurzerhand zu der eigenen San Juan Feier der Besitzer mit eingeladen, welche im Kreise von Freunden als Grillabend zelebriert wurde.
Nachdem wir uns im Zimmer frisch gemacht hatten, gaben wir aber beide zu, eigentlich keine Lust darauf zu haben. Zumal wir echt müde waren. Das Essen würde nicht vor 23.00 Uhr beginnen und weit über Mitternacht dauern und man kann ja schließlich sich auch nicht gleich nach dem Essen wieder verabschieden. Wir beschlossen noch einmal zu unseren Gastgebern zu gehen und doch abzusagen und lieber auf ein Essen zu verzichten. Das gestaltete sich sehr peinlich. Die Gastgeberin war gerade nicht da, der Tisch schon für uns mit eingedeckt und Carmen, die Mutter der Gastgeberin, kam und sprach mit uns. Sie kam ursprünglich aus Deutschland und machte uns auch gleich mit dem Dackel „Wurst“ bekannt. Letztendlich akzeptierten sie dann aber unsere Entscheidung und wir gingen zu Bett und schliefen gut.
Fortsetzung folgt