Hardanger Vidda Trekking

Die Hardanger Vidda ist der größte Nationalpark Norwegens. Und obwohl er noch im Süden Norwegen liegt, hat man hier doch schon alpine Bedingungen. Sie hat eine Größe von 8000 Quadratkilometern und hat im Schnitt eine Höhe von 1200 und 1400 Metern. 

“Vidda” bedeutet Weite. Und der Name sagt alles. Auf dieser kargen Hochebene hat man eine enorme Weitsicht und fühlt sich inmitten der Natur winzig und als Teil von ihr. Zumindest uns ging es so. Die Vidda hat uns verzaubert. Obwohl unsere erste Tour uns wirklich an unsere Grenzen brachte. Es war unsere erste Trekkingtour überhaupt. Die Vidda ist aber nichts für Anfänger, das muss man man schon sagen. Und sie hat es uns spüren lassen. Aber sie war uns auch ein Lehrer. Das Wetter ist häufig nass und kann auch im Sommer sehr kalt sein. Und so kann ein nasser Schlafsack zum Beispiel einen schon in die Knie zwingen. Glücklicherweise gibt es auch ein Hüttennetz in der Vidda. Und so hat man für den Notfall auch ein solides Backup. Wir haben die Hütten nie genutzt und wollten die Herausforderung, es allein zu schaffen. 

Von etwa Mai bis August ist hier Saison. Da gibt es offene Hütten und Brücken. Viele der Brücken werden für den Winter dann abgebaut. Auch so hat hier nicht jeder Wasserlauf eine Brücke. Um drüber zu kommen, muss man entweder sehr trittfest sein und gut von Stein zu Stein springen können oder die Schuhe ausziehen und hindurch waten. Manchmal reicht das aber auch nicht. Je nach dem wieviel es gerade geregnet hat, muss man sich auch seiner Hose entledigen. Es haben also nur die Flüsse eine Brücke, an denen man nicht so einfach hinüber gelangt. Und sie sind kalt! Immer! 

Die Wege sind zwar durch die, mit roter Farbe auf Felsen gemalten T´s, gut zu erkennen, aber man muss schon manchmal aufpassen, denn schnell ist man auf einem Wildpfad abgebogen. Nebel und Schnee können hier schnell zum Hindernis werden und darum sind auch gewisse Navigationskenntnisse nicht zu verachten.

Und trotz allem können wir nur schwärmen. Man Ist hier mit sich alleine. Aller Komfort, aller Alltag ist zurück gelassen. Die Geräuschkulisse ist übersichtlich, der Wind, plätscherndes Wasser, manchmal ein Vogel und das Läuten der Schafsglocken, sonst nichts! Alles, was man braucht, ist im Rucksack. Der Kopf ist frei.